Im 3×3 Podcast bittet Tobias Fischer spannende Produzenten zum Tiefen-Gespräch. Hier dreht sich alles um drei Produktionen – stets aus der Perspektive von Technologie und Kreativität. Diese Folge dreht sich ganz um das Gefühl von Nostalgie – und wie sich mir ihr aktuelle Dance-Pop-Tracks realisieren lassen.
Mit diesem Comeback hatte wohl keiner gerechnet. Vor acht Jahren verabschiedeten sich Röyksopp vom Albumtagesgeschäft, um sich auf sorgfältig ausgewählte Projekte wie eine Kafka-Aufführung oder Jingles für das norwegische Radio zu konzentrieren. Eine Hintertür aber hatte sich das Duo offengelassen: Ihr letztes Werk “The Inevitable End”, so betonen sie nun, sei schlicht ihr letztes “traditionelles” Album gewesen.
Und tatsächlich ist “Profound Mysteries” keineswegs mit der ersten Phase der Röyksopp-Saga zu vergleichen. Über drei eigenständige und dennoch verbundene Alben, bunt gemischte Kollaborationen, stilistische Bocksprünge und eine Flut von Tracks, deren Entstehung sich teilweise über mehrere Jahre erstreckte, legen Svein Berge und Torbjørn Brundtland einen klanglichen Blumenstrauss vor, der gleichermaßen rückwärts und nach vorne blickt. Für Fans ein Muss, für Freunde audophilen Sound-Designs ein Festmahl, entsteht hier ein eigenständiger Kosmos aus Nostalgie und Euphorie.
In unserem Gespräch erklären uns Röyksopp, warum Nostalgie für sie eine derart treibende Kraft ist, wie sie die komplexen Sounds von “Profound Mysteries” realisiert haben und warum weniger Samples in moderner Musik ein Verlust sind.
Im 3×3 Podcast bittet Tobias Fischer spannende Produzenten zum Tiefen-Gespräch. In drei Runden geht es um drei eigene und drei fremde Produktionen sowie drei einflussreiche Tools – stets aus der Perspektive von Technologie und Kreativität. Diese Folge dreht sich um die Schnittstelle zwischen Noise, Ambient und Electronica – und warum Gitarren die besseren Synthesizer sind.
Dirk Serries ist, neben Steve Roach, der wohl wichtigste Ambient-Künstler nach Brian Eno. Mitte der 80er entwickelte er sein Underground-Noise-Projekt VidnaObmana zu einer Musik, die von fast schon schmerzhafter Melancholie und Schönheit erfüllt war. Seine zwischen 1990 und -92 eingespielte erste “Trilogie” und “The River of Appearance” gelten heute vollkommen zurecht als Klassiker. Auf dem Höhepunkt seines Ansehens jedoch beendete der Antwerper Künstler das Projekt – und vollzog einen radikalen Kurswechsel.
Unter dem neuen Namen Fear Falls Burning entdeckte er die Gitarre und hypnotisch-minimalen Post-Rock für sich, tauchte später sogar in die Welt freier Improvisation ein. Daneben aber kehrte er immer wieder zu den atmosphärisch dichten Welten seiner Frühphase zurück.
In unserem Gespräch erklärt Dirk uns, wie er seine einzigartigen Arrangements aus akustischen Instrumente, Drum Machine Grooves und Synthesizern geschaffen hat. Wie man mit einem Loop-Pedal so arbeitet, dass jeder Durchlauf anders klingt. Und warum Brian Eno und Robert Fripps “No Pussyfooting” für ihn bis heute eine Bibel ist, die jeder gehört haben muss.
Erste Berührungen Musik hatte Alexander Franz in den späten 80ern mit Italo Disco – sein Vater hatte sich 1989 einen ersten CD-Player von der Marke Schneider geholt und dazu per Zufall eine „ZYX Italo Disco Hits“-Compilation – die CD hörte Alex als Kind rauf und runter. Mit Rave kam er ca. 1993 in Kontakt, die ersten Gehversuche mit Tape & Drum-Computer gab es drei Jahre später im Kinderzimmer, inspiriert von Amiga 500 Game-Musik. Mit 21 hatte er dann sein Debüt als Techno-Liveact in Düren, wo Grooveboxes & Synths zum ersten Mal zum Einsatz kamen.
Danach produzierte Alex 15 Jahre lang Techno und legte den Sound von Labels wie MosFerry, Contuse, Rrygular und Tonboutique auf. Zwischendurch wagte er immer mal wieder den Versuch, in die Richtung Electro und House zu produzieren. Die ersten wirklich nennenswerten Ergebnisse, mit denen er auch heute immer noch zufrieden ist, kamen im Corona-Lockdown 2020 mit dem Projekt A/FIN zustande.
Der erste Release kam Ende 2020 heraus, die zweite EP „Superflight“ folgte auf Sonderling Records. Ende 2022 kamen erste Vinyl-Releases auf Sonderling, weitere Releases stehen schon in den Startlöchern. Aktuell hat Alex viel Freude mit A/FIN, weil er sich stilistisch entfalten kann. Von EBM, Dark Disco, Lo Fi House, Italo Disco und Acid lässt sich alles vermischen, was ihm gefällt.
Im Podcast sprechen wir über die Genre Richtung Dark Disco und was diese ausmacht, sein Equipment und die Verwendung von seiner Hardware im Produktionsprozess. Hört rein!
Die Karriere vom Tom-E Project von Thomas Corbeck begann 1999 in einer Großraum Diskothek in Dinslaken NRW als Resident DJ im Bereich Dance/Trance und House. Dort bekam er seinen DJ Namen Tom-E und war dort bis 2001 tätig. Schnell stellte sich heraus, dass es nicht nur beim Auflegen bleiben sollte. Er wollte mehr. Also entschloss er mit seinem damaligen DJ-Partner etwas Eigenes auf die Beine zu stellen und sie gründeten das Projekt „Unique Beatz“. Das eigene Musikstudio wurde recht zügig in Voerde aufgebaut und wurden die ersten Erfahrungen mit DAW und Equipment gesammelt.
Nach einer etwas längeren Pause beiderseits hatte Tom-E sich dann ebenfalls entschlossen, wieder mit dem Produzieren weiter zu machen, diesmal aber solo. So wurde 2018 das Tom-E Project geboren und konnte mit einem Remix für Andestro „Falling Star“ 2019 den ersten Release verzeichnen. Im Mai 2019 erschien die erste eigene Single „Reflections of the Moon“, kurz darauf folgten die Singles „Shine“, „Walk Alone“, „Blaze“, „Somebody I Could Be“ und „Somewhere“. Bis heute kamen auch einige Remixe für z.b. Attic People, Andestro, Copamore, BuzzGo, Base Experience, Charles & Carmichael und Noiizless dazu.
In 2021 entschloss er mit seinem damaligen Partner das alte Projekt „Unique Beatz“ von 2001 wieder zurück ins Leben zu rufen und so veröffentlichten sie im Dezember die Single „Supposed 2 Do“.
In Folge #13 sprechen wir mit Tom-E über Kreativität beim Producing, welche Rolle noch das Radio für Künstler spielt, warum Spire das Tool seiner Wahl ist und was ihn motiviert, Musik zu machen. Hör rein!
Attic People ist ein Projekt des Mainzer Produzenten Severin Faust, der seit vielen Jahren ein fester Bestandteil der deutschen Dance-Szene ist. Alles begann in den frühen 90ern mit Breakbeats und House auf eigenem Vinyl-Label und wuchs dann schnell durch diverse Remixes und Kompositionen für so unterschiedliche Acts wie Army of Lovers, Andreas Dorau, B.G. The Prince of Rap, Markus und viele weitere Künstler.
Im Jahr 2000 kam der kommerzielle Durchbruch mit „Maschinenmensch“ und dem Titel „Domo Origato“, bei dem Severin maßgeblich beteiligt war. Nicht zuletzt aufgrund der späteren massiven Umbrüche in der Musikindustrie konzentrierte sich Severin anschließend vermehrt auf Progressive House. Er produzierte hier unter seinem Pseudonym Gary Blesko drei Longplayer, sowie diverse Jingles für Unternehmen.
Seit 2019 gibt es das neue Projekt Attic People, das mit eingängigen Hooklines und groovigen Beats die musikalische Reise in Richtung Disco Pop und Vocal House fortsetzt. Und das überaus erfolgreich: Die Attic People Tracks und Remixes sind regelmäßig in den diversen deutschen Dance Charts vertreten.
Im Podcast sprechen wir mit Severin über die 90er Jahre, den Start der elektronischen Musikszene, was Frequenzen in Vocals ausmachen, worauf es beim Mixing ankommt und warum die Dynamik in einem Track so wichtig ist. Und natürlich sprechen wir über sein Equipment. Reinhören!