Im 3×3 Podcast bittet Tobias Fischer spannende Produzenten zum Tiefen-Gespräch. In drei Runden geht es um drei eigene und drei fremde Produktionen sowie drei einflussreiche Tools – stets aus der Perspektive von Technologie und Kreativität. Diese Folge dreht sich um die Schnittstelle zwischen Noise, Ambient und Electronica – und warum Gitarren die besseren Synthesizer sind.
Dirk Serries ist, neben Steve Roach, der wohl wichtigste Ambient-Künstler nach Brian Eno. Mitte der 80er entwickelte er sein Underground-Noise-Projekt VidnaObmana zu einer Musik, die von fast schon schmerzhafter Melancholie und Schönheit erfüllt war. Seine zwischen 1990 und -92 eingespielte erste “Trilogie” und “The River of Appearance” gelten heute vollkommen zurecht als Klassiker. Auf dem Höhepunkt seines Ansehens jedoch beendete der Antwerper Künstler das Projekt – und vollzog einen radikalen Kurswechsel.
Unter dem neuen Namen Fear Falls Burning entdeckte er die Gitarre und hypnotisch-minimalen Post-Rock für sich, tauchte später sogar in die Welt freier Improvisation ein. Daneben aber kehrte er immer wieder zu den atmosphärisch dichten Welten seiner Frühphase zurück.
In unserem Gespräch erklärt Dirk uns, wie er seine einzigartigen Arrangements aus akustischen Instrumente, Drum Machine Grooves und Synthesizern geschaffen hat. Wie man mit einem Loop-Pedal so arbeitet, dass jeder Durchlauf anders klingt. Und warum Brian Eno und Robert Fripps “No Pussyfooting” für ihn bis heute eine Bibel ist, die jeder gehört haben muss.